Hallo liebes Tagebuch,
in den Supermärkten stehen die Lebkuchen in den Regalen und aus dem Lautsprecher tönt dazu der “Little Drummer Boy” – Vorweihnachtszeit in der schönen Oberpfalz. Wir waren heute beim Frühschoppen zu Gast in Friedenfels beim wohl bekanntesten Trommler Bayerns, Reinhard Stummreiter. Der Mann mit der Bauchtrommel von der Altneihauser Feierwehrkapell’n ist Kult und eigentlich alles andere als ein “little drummer boy” – wobei, mittlerweile ist er auf dem Weg dazu. Als Buchautor berichter Reinhard Stummreiter in seinem Werk “Meine fetten Jahre sind vorbei” von seinem Werdegang.
“Frühschoppen on Tour” hieß es heute für Moderator Jürgen Meyer, denn der traditionelle Frühschoppen fand heute bei Reinhard Stummreiter in Friedenfels im Landkreis Tirschenreuth statt. Bei schmackhaften Weißwürsten und auch einem Schoppen Bier plauderten die beiden munter drauf los und sorgten für gute Unterhaltung. 2006 war Stummreiter, der Mann mit der Bauchtrommel von der Altneihauser Feierwehrkapell’n, das erste mal in Veitshöchheim auf der “Fastnacht in Franken” als Bandmitglied dabei – 300 Kilo brachte er damals auf die Beine, ein Resultat aus Schicksalsschlägen in der frühen Kindheit und mangelnder Selbstkontrolle, wie es Stummreiter heute sagt. So zufällig wie sein Engagement bei den Altneihausern zustande gekommen war, so abrupt drohte es kurze Zeit später zu enden – Norbert Neugirg, Kommandant der illustren Musikanten, machte sich große Sorgen um das Gewicht seines Bauchtrommlers und stellte ihn vor die Wahl: Abnehmen oder Band verlassen. Ein Stoß vor den Kopf, aber genau das was der Kulttrommler brauchte – gemeinsam mit seinen Bandmitgliedern ging er das Problem an und schaffte das, was er sich nie hätte träumen lassen: Gewicht halbiert, 140 Kilo abgespeckt. Von seiner Odysee, die natürlich nicht nur von Erfolgserlebnissen sondern auch von Rückschlägen und Selbstzweifeln geprägt war, berichtet der lustige Bauchtrommler jetzt als Buchautor in seinem seit zwei Wochen erhältlichen Werk “Meine fetten Jahre sind vorbei”. Eineinhalb Jahre Schaffenszeit hat Stummreiter seinem Erstwerk gewidmet – eine coole Zeit wie er rückblickend feststellt. Schon 2017 war der BR mit seiner Rubrik “Lebenslinien” auf den Trommelriesen aufmerksam geworden und hatte über ihn berichtet – ein Moment den Reinhard nutzte um Dinge aufzuarbeiten und, wie der Untertitel “Wie ich meine Kindheit verdaute, um der dicke Trommler zu bleiben” schon zeigt, um klar über belastende Lebensabschnitte zu berichten . Und genau dies kann jetzt in seinem Buch nachgelesen werden, das im besten oberpfälzisch geschrieben wurde und auch gerade in der besinnlichen Zeit ein heißer Tipp ist. Die Karriere bei der Altneihauser Feierwehrkapell’n ging dann natürlich trotzdem oder gerade wegen des Abnehmens weiter – undenkbar wäre der Austausch der Kultfigur des dicken Trommlers, der mittlerweile zwei Showbäuche auf der Bühne trägt, in diesem Sammelsurium des Wahnsinns. Mit der Band geht es weiter auf Tour und wie Stummreiter sagt “macht es überall Spaß, es ist überall geil, aber am schönsten ist es daheim zu spielen, wo man die Leute kennt”. Wer bandtechnisch mehr von Reinhard Stummreiter, dem “little drummer boy”, hören will findet alle Termine unter www.altneihauser.de und wer sich lesetechnisch rund um Weihnachten versorgen will, der findet sein Buch “Meine fetten Jahre sind vorbei” in jeder gut sortierten Buchhandlung. Ich werds diese Woche gleich mal in Angriff nehmen.
Bis nächste Woche,
Dein Daniel